bnt Prag ist Partner des Projekts Anwälte gegen die Totalität

Die Prager Niederlassung von bnt attorneys in CEE hat sich entschlossen, ein Projekt der Tschechischen Rechtsanwaltskammer zu unterstützen, welche heuer zusammen mit der tschechischen Bevölkerung des Jahres 1989 gedenkt, anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Samtenen Revolution. Ziel des Projekts Anwälte gegen den Totalität ist es, die Schicksale und Geschichten mutiger Juristen aufzudecken, die im Kampf für die Rechte ihrer Mandanten gegenüber dem totalitären Regime nicht selten ihre berufliche Karriere und sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten.

Dieses Projekt der Tschechischen Rechtsanwaltskammer umfasst eine historische Fachkonferenz, die am 5. November im Großen Geschworenensaal des Obergerichts Prag stattfinden wird, eine Multimediaausstellung, die Freischaltung einer Website „Anwälte gegen die Totalität“ und die Herausgabe eines Buchs mit demselben Titel. Letzteres stellt die Krönung einer langfristigen Sammelarbeit dar, mit der die Geschichten von Anwälten zusammengetragen wurden, die auch in schweren Zeiten der Unfreiheit nicht von ihren beruflichen und ethischen Prinzipien abrückten. Die Ausstellung wird am 5. November im Kaňka-Palais eröffnet – einem Ort, an dem sich nicht nur der Sitz der Tschechischen Rechtsanwaltskammer befindet, sondern an dem tatsächlich samtene Revolutionsgeschichte geschrieben wurde. Anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember 2019 veranstaltet die Tschechische Rechtsanwaltskammer sodann ein Forum zum Thema Menschenrechte und Freiheiten im 21. Jahrhundert.

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Das Thema bewegt uns stark und hat nichts an Aktualität verloren. Ethik, persönliche Haltung zeigen, gesellschaftliches Engagement – das alles ist für Berufsträger noch zu allen Zeiten aktuell gewesen,“ sagt Tomáš Běhounek, Partner der Rechtsanwaltskanzlei bnt, zu den Hintergründen der Entscheidung, das Projekt mitzutragen. „Mehr als die Hälfte unseres Teams rekrutiert sich heute aus Kollegen, die erst in den 1990ern zur Welt gekommen sind oder zur Zeit der Wende noch Kleinkinder waren. Schon deshalb wollen wir die Ereignisse jener Novembertage angemessen im Rahmen unserer Belegschaft würdigen,“ führt er weiter aus.

Das daran anschließende kanzleieigene Programm umfasst u.a. das Projekt „HRDINOVÉ“ (HELDEN), das wir in Zusammenarbeit mit der Organisation Post Bellum erarbeitet haben. Im Rahmen einer gemeinsamen Begegnung und eines Workshops unternehmen unsere Mitarbeiter eine Zeitreise vor die Wende, um zu erleben, wie es wirklich war. Dort können sie sich in die Rolle der wahren Helden, Zeitzeugen und Akteure der entscheidenden Momente hineinfühlen. Sie erfahren, inwieweit sie fähig und willens sind, für ihre Ideale Opfer zu bringen. Sie versuchen, das Gefühl zu ertragen, das man hat, wenn die eigene Entscheidung – im Kontext eines totalitären Regimes – fatale Folgen für das Leben von Dutzenden von Menschen haben kann. Unsere Kanzlei beschäftigt außerdem eine Reihe von Kollegen, deren Familienmitglieder wg. ihrer antitotalitären Haltung Schicksalsschläge erlitten. Auch deren Taten und deren Haltung möchten wir im Rahmen der persönlichen Begegnung vorstellen.

Im Gemeinschaftsbereich unserer Kanzlei findet darüber hinaus eine Kleinstausstellung unter dem Titel „89&MY“ (89&WIR) statt, bei der Fotografiren und andere Exponate zur Ausstellung kommen, die unsere Kollegen in ihren Familienarchiven entdeckten und die zu ihnen selbst und dem Jahr 1989 bzw. den Ereignissen des Novembers in Beziehung stehen. Die Gedenkveranstaltungen sollen mit einem gemeinsamen LAUF ihren würdigen Abschluss finden, bei dem wir uns interessante bzw. historisch bedeutende Orte des revolutionären Prags von damals in Erinnerung rufen.

Weitere Informationen über das Projekt „Anwälte gegen die Totalität“ der Tschechischen Rechtsanwaltskammer finden Sie hier.

 

 

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