Estland bereitet sich auf Flüchtlinge vor

Estland: Während Deutschland und andere europäische Staaten eine Flut von Flüchtlingen erleben, geht es im Baltikum in dieser Hinsicht noch sehr ruhig zu. 

Estland, Lettland und Litauen gehören nicht zu den Top-Zielländern der Asylsuchenden. Estland soll jedoch nach dem Brüsseler Umverteilungsplan innerhalb von zwei Jahren 150 bis 180 Flüchtlinge aufnehmen, in erster Linie (nach estnischem Wunsch) Familien und alleinstehende Mütter mit Kindern. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Flüchtlingsfamilien ankommen; die Auswahl und Aufnahme koordiniert derzeit ein Vertreter der estnischen Regierung auf Lampedusa.

Hierauf bereitet sich auch die estnische Regierung vor. Das Innenministerium hat entschieden, Asylsuchenden kostenlose Rechtsberatung anzubieten, um den Zugang zu rechtlichem Gehör zu sichern. Um dies zu gewährleisten, führte die estnische Anwaltskammer in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium eine öffentliche Ausschreibung durch, im Zuge derer sich estnische Rechtsanwaltskanzleien bewerben konnten, um die durch Staatsmittel finanzierte Rechtsberatung zu übernehmen. Es wurden zwei Kanzleien mit dem Sitz in Tallinn ausgewählt, deren Rechtsanwälte Asylsuchende in Zukunft rechtlich beraten werden.

Das Projekt soll vorläufig bis Ende nächsten Jahres laufen. Damit leisten die estnischen Anwälte ihren Beitrag zum Empfang und zur Integration von Flüchtlingen in Estland. Wie viele Asylsuchende diese Möglichkeit tatsächlich auch nutzen möchten und ob die dafür vorgesehene Finanzierung ausreichend ist, wird das kommende Jahr zeigen.

 

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